Preserving seed diversity in Tanzania

Ausgangsbasis

SAT ist eine tansanische Vorreiterorganisation für biologische Landwirtschaft. 2011 gegründet, verfügt SAT heute über ein Netzwerk von 3.000 Bauern und Bäuerinnen in 72 Dörfern. Auf einem 75 Hektar großen Areal wird eine Schau- und Fortbildungsfarm betrieben; es gibt einen eigenen Bioladen und eine Organisationszeitschrift mit 80.000 Abonnenten. Mit den Methoden der Agrarökologie gelingt es SAT vielerorts, die Erträge zu steigern und gleichzeitig die Einsatzmengen zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.

Weitgehend ungelöst sowohl in Tansania als auch allgemein im subsaharischen Afrika ist jedoch die Frage der eigenen lokalen und biologischen Saatgutproduktion. Hier fehlt es an erprobten und bewährten Qualitätssorten und an den passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, solche zu züchten und zu vermarkten.

Ziel des Projekts

Ziel ist es, die tansanische Sortenvielfalt zu erhalten und zu entwickeln. Dazu soll ein gemeinschaftliches Sortenarchiv aufgebaut und eine eigene biologische Saatgutproduktion gestartet werden. Auf politischer Ebene soll für einen geeigneten gesetzlichen Rahmen geworben werden, der es erlaubt, biologisches Saatgut zertifizieren zu lassen und legal zu vermarkten.

Im ersten Jahr wird es Stakeholder-Workshops geben, um die Lücken im derzeitigen Saatgutsystem zu bestimmen und Verbesserungsvorschläge an die Politik zu formulieren. Parallel dazu wird das Gemeinschaftsarchiv in Angriff genommen. Der erste Schritt hierfür wird eine Umfrage in fünf Dörfern sein, um den Status quo in Sachen Saatgut festzustellen. Im Anschluss sollen potentielle Sorten für eine eigene Produktion identifiziert werden und interessierte Bauern und Bäuerinnen mobilisiert. SAT wird dazu Trainingsseminare im eigenen Fortbildungszentrum anbieten. Gegen Ende des Jahres soll es ein zweitägiges Saatgut-Festival geben. Den Besuchern sollen ausgewählte Sorten vorgestellt werden, die zuvor auf einem Schauacker angebaut werden. Es wird die Sorte des Jahres gewählt und Bauern und Bäuerinnen werden über die Vorteile eigenen, tradierten Saatguts sprechen.